Thüringer Allgemeine: „Ich wollte leben“
Leon Weintraub wurde als Jugendlicher nach Auschwitz verschleppt. Mit Schülern spricht er über seinen Leidensweg durch die Hölle
Leon Weintraub wurde als Jugendlicher nach Auschwitz verschleppt. Mit Schülern spricht er über seinen Leidensweg durch die Hölle
„Das Vermächtnis der in dieser Ausstellung gezeigten Frauen und Männer, dieser Überlebenden und Helden, ist ein stetiger Ansporn. Es ist ihre Leistung, die unsere heutige Arbeit erst möglich macht. Wenn sie damals nicht mit der Dokumentation, mit der Erforschung und dem Bewahren begonnen hätten, wenn sie nicht Quellen gesichert und Berichte verfasst hätten, gäbe es weder die moderne Holocaust-Forschung noch überhaupt das Gedenken an dieses deutsche Menschheitsverbrechen.“
„Historisch-politische Bildung heißt, Vergangenes einordnen zu können; zu begreifen, dass Geschichte kein Naturereignis ist, sondern das Ergebnis einer langen Reihe von Entscheidungen, Entscheidungen von Menschen wie - uns. Historisch-politische Bildung heißt daher auch: Begreifen, dass ich die Welt um mich herum mitgestalte, jeden Tag aufs Neue. Historisch-politische Bildung ist daher eine Zukunftsaufgabe. Wir erinnern, um die Zukunft zu gestalten.“
„Es ist so naheliegend wie beschämend für die Mehrheitsgesellschaft, dass am Anfang der Erforschung und Dokumentation, des Gedenkens, der strafrechtlichen Ahndung und Vermittlung der Selbstbehauptungswillen und die Lebensleistung von Jüdinnen und Juden stand, die unter den widrigsten Bedingungen und gegen große Ablehnung ein Netzwerk der ersten Generation der Holocaustforschung bildeten und mit ihrem Vermächtnis unser heutiges Wissen über den Holocaust begründeten.“
Deutlich größeres Interesse von Schulklassen
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