Juden, Fußball und Nationalsozialismus in Thüringen
Der Fußball begeistert Menschen weltweit. Seit seinen Anfängen steht er für Fairplay, Toleranz und Weltoffenheit. Diese Ideale machen einen Teil seiner Popularität aus. Der nationalsozialistische Rassenhass war das radikale Gegenteil dieser Ideale. Mit der Verfolgung und Ermordung jüdischer Spieler und Förderer wurde ein Verbrechen an den Menschen begangen, die Entwicklung des Fußballs beschädigt und sein Geist zerstört.
Vor mehr als 100 Jahren trugen jüdische Spieler, Trainer, Journalisten, Funktionäre und Mäzene dazu bei, den Fußball in Deutschland populär zu machen. Nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler 1933 nahmen die Vereine – oft auf eigene Initiative – "Arierparagraphen" in ihre Satzungen auf. Für die Ausgeschlossenen wurde die jüdische Sportbewegung zum Ort der Selbstbehauptung und gegenseitigen Ermutigung. Die Mitgliederzahlen der jüdischen Sportvereine vervielfachten sich. Auch in Thüringen entstanden ab 1933 erstmals jüdische Sportvereine, darunter in Erfurt, Jena, Gera und Meiningen. Der Erinnerungsort Topf & Söhne hat ihre Spuren erforscht und dank der Unterstützung zahlreicher Menschen, Initiativen und Archive in Thüringen und weit darüber hinaus diese Ausstellung erarbeitet.
Eine Kultur des Respekts gegenüber anderen Menschen unabhängig von ihrer Meinung, Herkunft, Religion und sexuellen Orientierung ist in den Fußballstadien so wichtig wie in der gesamten Gesellschaft.
Das zeigt die Ausstellung.