Täter, Opfer, Zeugen. Die "Euthanasie"-Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947
Unter dem Titel "Täter, Opfer, Zeugen" zeigt der Erinnerungsort zwei sich ergänzende Ausstellungen.
Wohin bringt ihr uns? "Euthanasie"-Verbrechen im Nationalsozialismus
Die Ausstellung wurde vom Erinnerungsort Topf & Söhne erarbeitet und berichtet über die erste von den Nationalsozialisten organisierte planmäßige Vernichtung von Menschenleben. Die Ausstellung beginnt mit den Diskussionen um "unwertes Leben" um die Jahrhundertwende und zeigt die mörderischen Konsequenzen im Nationalsozialismus: Etwa 300.000 Menschen mit geistigen, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen wurden von 1939 bis 1945 in Deutschland und in den besetzten Gebieten ermordet. Exemplarische Biografien aus Erfurt und Thüringen geben den Opfern eine Gesicht und eine Stimme. Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen, der auch in Leichter Sprache erhältlich ist.
NS-"Euthanasie" vor Gericht. Der Prozess vor dem Landgericht Dresden
Die Ausstellung wurde von den Gedenkstätten Pirna-Sonnenstein und Münchner Platz Dresden erarbeitet. Mit Dokumenten aus dem bedeutendsten Nachkriegsprozess im Osten Deutschlands, der 1947 in Dresden stattfand, werden in der Ausstellung die strafrechtliche Ahndung und die gesellschaftliche Auseinandersetzung gezeigt. Der Prozess war ein engagierter Versuch, den Mord an Unschuldigen mit rechtsstaatlichen Mitteln zu sühnen. Vor Gericht standen Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern aus Pirna-Sonnenstein und Großschweidnitz. Zu ihren Opfern zählten auch Menschen aus Thüringen.
Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen gestaltet die inklusiven Bildungsangebote zur Ausstellung "Täter, Opfer, Zeugen. Die 'Euthanasie'- Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947".
Weitere Informationen
Broschüre: "Geschichte inklusiv."
Angebote in einfacher und Leichter Sprache zur Ausstellung "Täter, Opfer, Zeugen"
Programmheft zur Ausstellung "Täter, Opfer, Zeugen"
Das Programmheft enthält alle Veranstaltungen, Führungen und Seminare im Rahmen der Sonderausstellung von Mai bis Dezember 2022.
Rede von Anja Schneider und Claudia Müller, Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen, zur Eröffnung der Ausstellung "Täter, Opfer, Zeugen. Die 'Euthanasie'-Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947"
"Jene Guides, die mit uns gemeinsam durch die Ausstellung führen, wären in der Zeit des Nationalsozialismus höchstwahrscheinlich selbst Opfer der NS-„Euthanasie“ geworden. Sie sind heute diejenigen, die sich zum einen ganz aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und zum anderen Besucher/-innen über dieses Thema der deutschen Geschichte informieren."
Ansprache von Annegret Schüle, Oberkuratorin des Erinnerungsortes Topf & Söhne, zur Eröffnung der Ausstellung "Täter, Opfer, Zeugen. Die 'Euthanasie'-Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947"
"Es ist für uns ein Meilenstein in unserer inklusiven Arbeit und es stellt ein Novum in der städtischen Museumslandschaft dar, dass wir mit dem heutigen Tag den Begleitband zur Ausstellung "Wohin bringt ihr uns?" nicht nur in Standardsprache, sondern auch in Leichter Sprache an die Öffentlichkeit übergeben."
Thüringer Allgemeine: Schuld und Strafe
Eine Ausstellung im Erinnerungsort „Topf & Söhne“ thematisiert den Dresdner Prozess 1947 gegen Ärzte und Pfleger, die zu Mördern wurden.
Die Veranstaltungen und Führungen beziehen sich auf die aktuelle Sonderausstellung und die Dauerausstellungen. Darüber hinaus thematisieren sie historische und aktuelle Fragen im Kontext von Antisemitismus, Rechtsextremismus und anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.
Zukünftige Veranstaltungen
Es sind keine kommenden Einträge vorhanden.
Vergangene Veranstaltungen
Eröffnung der Sonderausstellung "Täter, Opfer, Zeugen. Die „Euthanasie“-Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947"
Etwa 300.000 Menschen mit geistigen, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen wurden von 1939 bis 1945 in Deutschland und in den besetzten Gebieten ermordet. Die Nationalsozialisten trieben damit die seit Beginn des 20. Jahrhunderts geführte Diskussionen um "unwertes Leben" zur Konsequenz des Massenmords, den sie mit dem Begriff "Euthanasie" (deutsch: "schöner Tod") verschleierten.
Geteiltes Schweigen. Die Auseinandersetzung mit den "Euthanasie" – Verbrechen in beiden deutschen Staaten
Jede/-r achte erwachsene Deutsche, so die Berechnungen des Historikers Götz Aly, ist direkt mit einem Menschen verwandt, der zwischen 1940 und 1945 ermordet wurde, weil er als "erbkrank", als verrückt, unnormal, chronisch krank, gemeingefährlich oder arbeitsunfähig galt.
"… Die Blumen haben fein geschmeckt". Das Leben meiner Urgroßmutter Anna L. (1893–1940)
Anna Lorenz (1893 – 1940) wurde in der "Euthanasie"-Tötungsanstalt Pirna Sonnenstein ermordet. 13.720 psychisch Kranke und geistig behinderte Menschen fanden dort zwischen Juni 1940 und August 1941 einen gewaltsamen Tod. Anna Lorenz war eines der ersten Opfer, nach über 20 Jahren Psychiatrieaufenthalt mit der Diagnose Schizophrenie.
Geschichte inklusiv. Öffentliche Führung in Leichter Sprache in der Sonderausstellung "Täter, Opfer, Zeugen. Die „Euthanasie“-Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947"
Die Führung wird von Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen gestaltet und möchte Menschen mit Beeinträchtigung und Menschen mit Sprachbarrieren bestärken, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander zu setzen. Wir sprechen über die Zeit des Nationalsozialismus und über die NS-"Euthanasie".