Urteil von Nürnberg

06.12.2019 18:30 – 06.12.2019 22:00

Das 1961 entstandene Werk von Regisseur Stanley Kramer beschäftigt sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus vor Gericht. Zum ersten Mal wurde hier in einem Spielfilm die Mitverantwortung der deutschen Justiz an den NS-Verbrechen thematisiert.

Eine Frau lehnt sich aus einem geöffneten Zugfenster.
Bild: © Deutsche Kinemathek - Marlene Dietrich Collection Berlin
06.12.2019 22:00

Urteil von Nürnberg

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt
workTel. +49 361 655-1681+49 361 655-1681

Urteil von Nürnberg

Spielfilm, USA 1961, 188 min

Moderation:

Lisa Caspari, wissenschaftliche Volontärin am Erinnerungsortes Topf & Söhne

Zwei Jahre nach dem Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des Nazi-Regimes findet im Nürnberger Justizpalast 1948 einer der Nachfolgeprozesse statt. Vor Gericht stehen vier Juristen des Dritten Reiches. Sie werden angeklagt, das Recht in den Dienst der nationalsozialistischen Politik gestellt zu haben. Der amerikanische Richter Dan Haywood leitet die Verhandlung und findet sich schnell in einem Spannungsfeld zwischen den Forderungen der Politik, der Suche nach der Wahrheit und einem gerechten Urteil wieder. Er ist hin- und hergerissen: Der Chef der Anklage, Colonel Tad Lawson, betont immer wieder die Beteiligung der Angeklagten an den Menschheitsverbrechen des Regimes und die daraus resultierende Schuld der Juristen. Der Verteidiger Hans Rolfe wiederum möchte das Gericht davon überzeugen, dass diese Männer gar nicht hätten anders urteilen können und nur kleine Rädchen im Getriebe dieser Diktatur gewesen seien. Der Richter versucht schließlich durch Kontakt zur deutschen Bevölkerung herauszufinden, wie diese unfassbaren Verbrechen möglich waren und trifft so auf eine Offizierswitwe, gespielt von Marlene Dietrich. Er stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens und des Selbstbetrugs.

Lisa Caspari führt in den Film ein und erläutert die historischen Hintergründe.