„Bürger Erfurts! Gewaltige Stunden des Erlebens liegen hinter uns…“
Erfurt erreicht im November 1918 die Kunde des Matrosenaufstands in Kiel, der das Ende des Ersten Weltkriegs und den Beginn der Novemberrevolution einläutet. Doch schon Monate vorher haben sich die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Erfurter Fabriken organisiert, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Sie gründen einen Arbeiter- und Soldatenrat und fordern Demokratie. Über Monate gibt es große Demonstrationen durch die Stadt und aus politischer Solidarität wird gestreikt. So auch vom 27. Februar bis 8. März 1919 während des Generalstreiks der Erfurter Arbeiterschaft, der vor genau 100 Jahren stattfand.
Die Historikerin Thea Jacob wird in ihrem Vortrag einen Überblick zur Geschichte der Revolution 1918/19 in Erfurt geben und dabei auch die bisherige Stadtgeschichtsschreibung reflektieren. Besonders neugierig ist sie aber auf den Dialog mit den Zuhörer/-innen. Gibt es Geschichten zur Revolution 1918/1919 von Erfurter Vorfahren, die in der Familie erzählt werden? Gibt es Dokumente, Fotos, Erinnerungsberichte aus dieser Zeit? Gibt es Orte, wo an revolutionäre Ereignisse 1918/1919 erinnert wird?
Thea Jacob (M. A. Public History) studierte in Leipzig, Basel und Berlin Geschichte und Public History, forschte in Deutschland und Israel, arbeitete an diversen Ausstellungsprojekten mit und lebt inzwischen wieder in Thüringen. Als freie Historikerin arbeitet sie zu Lokal- und Alltagsgeschichte, Inklusion und Public History. Hauptberuflich ist sie angestellte Bestatterin.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung und Arbeit und Leben Thüringen statt.