Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung "Die zwei Tode des Paul Schäfer"
Die Lebensgeschichte und der frühe Tod des Erfurter Schuharbeiters und Kommunisten Paul Schäfer stehen exemplarisch für große Themen des 20. Jahrhunderts: die revolutionären Utopien an seinem Beginn, dann die Repression von zwei Diktaturen, des Nationalsozialismus und des Stalinismus, und später die falsche Legende als Spanienkämpfer in der DDR, die am Ende des Jahrhunderts auch an dem Widerspruch zwischen Ideologie und Realität zugrunde ging.
Die Führung verfolgt den wechselvollen Lebensweg Paul Schäfers mit den ersten Jahrzehnten in Erfurt, den Frankfurter Jahren, der Flucht über Paris nach Moskau bis zum bitteren Ende im stalinistischen Terror. In einer gemeinsamen Spurensuche in den zahlreichen historischen Dokumenten – darunter bisher nicht zugängliche Quellen aus Moskauer Archiven – wird die Entwicklung von Paul Schäfer zum kommunistischen Politiker sichtbar, seine Flucht vor der Gestapo und sein Ende in der Sowjetunion. Diskutiert wird, welche Bedeutung die Legende von Paul Schäfer als Opfer des Faschismus in der DDR hatte, wie sie entstand, wer Interesse an ihrer Aufrechterhaltung hatte und wer vom wahren Tod Paul Schäfers in Moskau wusste.
Treffpunkt: Haupteingang
Führungen sind kostenfrei.
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