Veranstaltungen und Debatte zur künftigen Erinnerung an Paul Schäfer
Bei einer Führung um 18 Uhr stellt Rebekka Schubert ein Projekt vor, in dem sich Erfurter Schülerinnen und Schüler eine ganze Woche mit der Biografie Paul Schäfers, seiner Ermordung in der stalinistischen Sowjetunion und der falschen Legende vom Tod im spanischen Bürgerkrieg beschäftigten. Von ihnen geführte Interviews sind auf den Media-Guides in der Ausstellung zu hören.
Nach der Führung findet um 19 Uhr die Veranstaltung „Wie zukünftig an Paul Schäfer in Erfurt erinnern?“ statt. Darüber sprechen Dr. Annegret Schüle, Stefan Weise und der Urenkel Thomas Schäfer mit den Gästen. Vorgestellt werden die Besucherantworten zum zukünftigen Umgang mit der Gedenktafel an seinem letzten Erfurter Wohnhaus, dessen heutige Eigentümer mitdiskutieren. Die Mehrheit schlägt vor, dieses Erinnerungszeichen aus der DDR nicht einfach zu beseitigen, sondern zu erhalten und gleichzeitig die früher tabuisierten und heute erforschten Fakten seines Todes in Moskau zur Sprache zu bringen. Zur öffentlichen Debatte, wie dies möglich ist und wie eine zukünftige Gestaltung aussehen kann, sind die Erfurterinnen und Erfurter herzlich eingeladen.
Die Sonderausstellung „Die zwei Tode des Paul Schäfer. Legende und Lebensgeschichte eines Erfurter Kommunisten“ zeigt der Erinnerungsort noch bis 28. April. Als Spanienkämpfer, angeblich gefallen im Kampf gegen Franco, wurde der Erfurter Kommunist und Gewerkschafter Paul Schäfer in der DDR zur Legende stilisiert. Tatsächlich starb er 1938 als Opfer des stalinistischen Terrors in Moskau.