Ausstellungseröffnung im Erinnerungsort Topf & Söhne: „Die zwei Tode des Paul Schäfer. Legende und Lebensgeschichte eines Erfurter Kommunisten“
Viele ältere Erfurter kennen noch den Namen „Paul Schäfer“, eine große Schuhfabrik trug seinen Namen. Als Spanienkämpfer, gefallen im Kampf gegen Franco, wurde der Erfurter in der DDR zur Legende stilisiert. Tatsächlich wurde er aber 1938 als Opfer des stalinistischen Terrors in Moskau vom sowjetischen Geheimdienst erschossen.
In der Ausstellung, die gemeinsam mit dem Urenkel Thomas Schäfer entstand, werden Quellen aus dem Familienarchiv sowie deutschen und russischen Archiven erstmalig gezeigt. Sichtbar werden der Mensch Paul Schäfer, sein Alltag und die von ihm erlebte und mitgestaltete soziale und politische Arbeiterkultur in Erfurt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dokumentiert wird, wie Paul Schäfer starb und wer in der DDR von seinem wahren Tod wusste.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung finden am 9. September, 14. Oktober, 11. November und 9. Dezember um 15:30 Uhr statt. Exklusiv für ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VEB Schuhfabrik „Paul Schäfer“ wird eine Führung am 14. September um 16 Uhr angeboten. Am 15. und 29. September lädt der Erinnerungsort um 15 Uhr zur Stadtteilführung „Der Kommunist Paul Schäfer und das Arbeiterquartier im Erfurter Norden“ ein. Der Rundgang startet am Tivoli, Magdeburger Allee/Ecke Bebelstraße und endet in der Karlstraße.