Faltblatt zu den Gedenkveranstaltungen "Deportation nach Bełzyce 9./10. Mai 1942"
Im Mai 1942, vor 70 Jahren, begannen in Thüringen die Deportationen der jüdischen Bürger.
Eine ungewöhnliche und wichtige Aktion fand am 9. Mai 2012 auf dem Hauptbahnhof mitten im frühmorgendlichen Berufsverkehr statt. Mit einem Feld aus Gedenkblättern und Blumen erinnerten Erfurter Bürger an den Beginn der Vernichtung der Juden in ihrer Stadt. Auf jedem Blatt stand der Name eines Menschen und sein Geburtsdatum: der Jüngste war vier, der Älteste 66 Jahre alt. Es waren die Namen von 101 Erfurter Juden, die von diesem Bahnhof aus vor 70 Jahren in das Ghetto Bełżyce deportiert und dort oder im KZ Majdanek ermordet wurden.
Mit Bahnhofsdurchsagen und Handzetteln wurden die Reisenden informiert, die Deutsche Bahn unterstützte diese lebendige Form der Erinnerung. Um 7 Uhr 40, als der Zug mit den Deportierten damals abfuhr, gedachten Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Stadträte, Landtagsabgeordnete und viele Erfurter der Opfer der Shoa an der Gedenktafel am Aufgang zwischen den Bahnsteigen 3 und 8. Dazu sang Deutschlands erste Kantorin Avitall Gerstetter ein berührendes jüdisches Klagelied.
Im Mai 1942, vor 70 Jahren, begannen in Thüringen die Deportationen der jüdischen Bürger.
Esther Bejarano, die im Mädchenorchester von Auschwitz das Akkordeon spielen musste, sprach in der Gedenkstätte "Topf & Söhne" über ihr Überleben der …
Auf dem Erfurter Hauptbahnhof lagen gestern die Namen von 101 Juden aus, die vor 70 Jahren deportiert wurden − geblieben sind Trauer und Erinnerungen