Initiative: Gedenkkonzerte

Förderkreis-Mitglied Aribert Janus Spiegler schuf berührende Filmdokumentationen von zwei Gedenkkonzerten zur Erinnerung an die Zerstörung jüdischen Lebens in Thüringen

Foto: Gedenkkonzert von The String Company am Modell des Firmengeländes 1944/45 auf dem Vorplatz des Erinnerungsortes Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Gedenkkonzerte am historischen Ort der Mittäterschaft

2022 schuf die The String Company den „Liederzyklus zum Jüdischen Schatz von Erfurt“, der im Jahr 1349 im Zuge des Pogroms von Juden dieser Stadt versteckt worden ist. Mit „Stillen Konzerten“ an historischen Orten wie der Viehauktionshalle in Weimar und dem Güterbahnhof Erfurt will die Band erinnern: Von hier aus wurden Jüdinnen und Juden aus Thüringen deportiert und ermordet, von hier aus verschickte die Firma Topf & Söhne ihre Verbrennungsöfen nach Auschwitz und in andere Lager.

Für die Gedenkkonzerte am 9. November 2022 und 2023 wurde das historische Firmengelände von J. A. Topf & Söhne gewählt. Das Ensemble setzte sich aus Marion Minkus (Gesang), Reinhard Schwalbe (Violine), Lev Guzman (Viola/Gesang), Jens Hichert (Gitarre) und Martin Chaves (Gitarre) zusammen. Aribert Janus Spiegler, Mitglied im Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e.V., dokumentierte die beiden musikalischen Gedenkaktionen auf dem Vorplatz des Erinnerungsortes mit eindrucksvoller Bildsprache.

Mit diesen Konzerten und ihrer Dokumentation erinnern die Musiker/-innen und Aribert Janus Spiegler an das Novemberpogrom 1938, als deutschlandweit über 1.400 Synagogen und Betstuben von den Nationalsozialisten zerstört wurden. Die Gewaltaktion bildete den Übergang von der Ausgrenzung und Verfolgung der Jüdinnen und Juden zu ihrer systematischen Vertreibung und Vernichtung. Auch in Erfurt wurde die 1884 geweihte Große Synagoge während des Novemberpogroms zerstört.

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