Ostthüringer Zeitung: Die Geschichte als Mahnmal der Zukunft
von Martin Hauswald
Eisenberg. Zahlreiche Politiker und hatten sich am Sonnabend im Eisenberger Scheithof eingefunden, um bei der Eröffnung der Ausstellung "Un-er-setz-bar" anwesend zu sein. So unter anderem Bundestagsabgeordneter Ralph Lenkert (Die Linke), die Landtagsabgeordnete Regine Kanis und Eisenbergs Bürgermeister Ingo Lippert, beide SPD. Doch das spielte angesichts der Thematik der Ausstellung keine Rolle, vor ihrem Hintergrund verblassten alle politischen Zugehörigkeiten und Interessen. Es ging nur um den Moment.
Es ging darum, die Geschichte lebendig zu halten.
Die erste Ausstellung in dem sanierten Gebäude thematisiert die Lebensgeschichte von fünf Überlebenden des Holocaust unter den Nationalsozialisten. Die Geschichte von fünf jüdischen Bürgern und Angehörigen der Sinti und Roma, deren Leben durch Rassenwahn und unbegreifliche Grausamkeit zerstört wurden. "Die Ausstellung soll einen Kontakt zu den Überlebenden und den heutigen Generationen herstellen", sagt Annegret Schüle, Leiterin der Gedenkstätte Topf & Söhne, die die Ausstellung betreut. "Vor allem Jugendliche sollen auf diese Weise mit Zeitzeugen in Kontakt treten können. Es ist einfacher, die Geschichte zu verstehen und deren Bedeutung zu begreifen, wenn man mit den Menschen zusammentrifft, die diese Zeit erlebt haben." So solle sich die Ausstellung in besonderem an Schulklassen für Projektarbeiten anbiete, wie Schüle erklärt. Besonderes Gewicht erhielt die Ausstellungseröffnung durch den Besuch von Reinhard Schramm, dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde und eine der Personen, deren Geschichte in der Ausstellung erzählt wird. "Es ist wichtig, dass die Menschen mit persönlichen Schicksalen konfrontiert werden. Nur so können wir verhindern, dass sich die Geschichte wiederholen kann", ergänzt Schramm.
Foto: Jana Sonnenburg schaut sich in der Ausstellung "Un-er-setz-bar" in Eisenberger Scheithof um.