8. Königsgambit-Gedenkturnier Ignaz von Kolisch (1837-1889) – Der Schachbaron
Als Ignaz Kolisch in Preßburg (heute Bratislava) geboren wurde, waren ein Zehntel der Bevölkerung jüdisch, so auch die Familie Kolisch. In Wien machte er nach dem Umzug der Familie Abitur, nachdem jüdische Kinder ab 1848 auch höhere Schulen besuchen durften. 1856 tauchte sein Name erstmals in Wiener Schachkreisen auf. Nur wenige Jahre später besiegte er in Paris Daniel Harrwitz, damals einer der weltweit besten Spieler. Kolischs Sieg beim Internationalen Schachkongress in Paris, der 1867 anlässlich der Weltausstellung organisiert wurde, machte ihn zum besten aktiven Spieler seiner Zeit.
In Wien traf er ein Jahr später auf den Bankier Baron Albert von Rothschild, ein guter Schachspieler und großzügiger Mäzen. Dieser unterstützte Kolisch darin, selbst ins Bankgeschäft einzusteigen. Kolisch machte eine zweite Karriere als Finanzgenie, in den letzten Jahren seines Lebens wurde er zudem Journalist aus Leidenschaft und Besitzer der Wiener Allgemeinen Zeitung. 1881 kaufte sich Kolisch vom Fürstenhaus Sachsen-Meiningen den Titel eines Barons. Nach kurzer schwerer Krankheit starb er am 10. April 1889.
Schon zum achten Mal treffen sich Schachspieler/-innen während der Gedenktage an die Novemberpogrome 1938 im Erinnerungsort Topf & Söhne, um einen jüdischen Schachgroßmeister zu ehren und mit Spielfreude an den großen jüdischen Beitrag zur internationalen Schachkultur zu erinnern.
In Zusammenarbeit mit
Kammermusikverein Erfurt e. V.
SV Medizin Erfurt e. V.
Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e. V
Anmeldungen zum 8. Königsgambit-Gedenkturnier
bitte vorab an den Turnierleiter Eugen Mantu per Mail: eugenmantu@yahoo.de