Moses Rosenkranz „Der Hund. Franz Dubas Bericht“ – ein Romanfragment über den Holocaust
Lesung, Filmvorführung und Diskussion mit Prof. Dr. Sascha Feuchert, Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen, und Dr. Matthias Huff, Autor der Film-Biografie Moses Rosenkranz. Leben in Versen
Moderation: Priv.-Doz. Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne
Nichts weniger als ein „Unikum der Weltliteratur“ sollte sie werden, diese gewaltige Erzählung von Moses Rosenkranz (1904-2003), Sohn einer jüdischen Kleinbauernfamilie in der Bukowina. Er schrieb sie nach drei Jahren in faschistischen Arbeitslagern in der mit Nazideutschland verbündeten rumänischen Diktatur und nach zehn Jahren im sowjetischen Straflagersystem Gulag. 400 bis 500 Seiten sollte sein „Roman der Einsamkeit“ umfassen, den er 1957 zum ersten Mal in einem Brief an seine Ex-Frau Anna erwähnte. Sein Arbeitstitel lautete „Sklave und Hund“. Am Ende werden es gerade einmal etwas über 150 Seiten sein, die Fragment bleiben und nach seinem Tod im Papierkorb gefunden werden.
Prof. Dr. Sascha Feuchert gab gemeinsam mit Dr. Andrea Löw 2021 den Roman erstmals im Rimbaud-Verlag heraus. Er wird ihn in die nonfiktionale und fiktionale Holocaustliteratur einordnen und gemeinsam mit Dr. Matthias Huff ausgewählte Stellen lesen sowie über Leben und Werk des Dichters sprechen. Matthias Huff hat Moses Rosenkranz seit 1993 filmisch begleitet. Seine 2021 abgeschlossene Film-Biografie „Moses Rosenkranz. Leben in Versen“ (28 Minuten) wird als Premiere an diesem Abend gezeigt.
In Zusammenarbeit mit Thüringer Literaturrat e. V.
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