Zum Gedenken an die ermordeten Thüringer Juden. 25. Konzert "Vergessene Genies"
77 Jahre nach dem Beginn der Deportationen findet im Erinnerungsort eine Gedenkveranstaltung statt. Gundula Mantu (Violine), Joachim Kelber (Viola) und Eugen Mantu (Violoncello), spielen zu diesem Anlass Werke von Gideon Klein, Zikmund Schul, Hans Krása und Erwin Schulhoff.
Im Mai 1942 begannen in Thüringen die Deportationen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Wie überall im Deutschen Reich waren auch sie nach Kriegsbeginn 1939 gezwungen worden, ihre Wohnungen zu verlassen und getrennt von nichtjüdischen Nachbarn in "Judenhäusern" unter schlechten Bedingungen zu leben. Dort erreichte sie wenige Tage vor der Deportation die Aufforderung, sich am 9. Mai an Sammelplätzen in ihrer jeweiligen Stadt einzufinden. Mit dem Zug wurden sie nach Weimar gebracht, dort in der Viehauktionshalle festgehalten und am 10. Mai zusammen mit Juden aus Sachsen in ein Ghetto im polnischen Bełżyce deportiert. Fast alle der 513 Männer, Frauen und Kinder aus Thüringen wurden in Bełżyce, im KZ Majdanek oder in anderen Vernichtungslagern ermordet. Nur eine junge Frau überlebte. Die Deportationen am 9./10. Mai 1942 markieren den Beginn der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Thüringens.
Im Anschluss findet die Eröffnung der Sonderausstellung "Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute" statt.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kammermusikverein Erfurt e.V. und dem Theater Erfurt.