Buchvorstellung „Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten“
In seinem kürzlich erschienenen neuen Buch geht der Autor der Frage nach, wie die zauberhaften Museumsobjekte von den einstigen Kolonien zu uns gekommen sind. Götz Aly deckt auf, dass es sich in den allermeisten Fällen um koloniale Raubkunst handelt und erzählt, wie brutal deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen in der Südsee auf Raubzug gingen.
Auf der Insel Luf zerstörten Deutsche Hütten und Boote und rotteten die Bewohner fast vollständig aus. 1902 rissen Hamburger Kaufleute das letzte, von den Überlebenden kunstvoll geschaffene, hochseetüchtige Auslegerboot an sich. Heute beeindruckt das weltweit einmalige Prachtstück im Berliner Humboldt Forum. Götz Aly dokumentiert die Gewalt, Zerstörungswut und Gier, mit der deutsche „Strafexpeditionen“ über die kulturellen Schätze herfielen. Das Publikum soll sie bestaunen – erfährt aber wenig vom Leid der ausgeraubten Völker.
Götz Aly ist Historiker und wurde für seine Bücher über den Antisemitismus und die nationalsozialistischen Verbrechen vielfach ausgezeichnet, so mit dem Heinrich-Mann- und dem Ludwig-Börne-Preis. 2018 erhielt er für das Buch „Europa gegen die Juden 1880 – 1945“ den Geschwister-Scholl-Preis. Sein neues Buch handelt von deutschen Kolonialverbrechen.
Die Buchvorstellung findet unter Beachtung der Hygienemaßnahmen im Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt, statt.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt.
Eine Anmeldung unter lzt_pf@tsk.thueringen.de ist notwendig.