Vortrag über „Willi Münzenberg – Erfurts vergessenen Sohn“
Willi Münzenberg wurde 1889 in Erfurt geboren. Im sozialdemokratischen Lehrlingsverein knüpfte er erste Kontakte zur Politik. Als er 1921 von Lenin mit der Koordination von Hilfsaktionen beauftragt wurde, baute er die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) als weltweit agierendes Netzwerk auf. Mit einem umfangreichen Mediengeflecht schuf Münzenberg eine Gegenöffentlichkeit mit großer Reichweite und gewann dafür bekannte Intellektuelle. Ab 1933 unterstützte Münzenberg von Paris aus den kommunistischen Widerstand im Deutschen Reich. Im Oktober 1940 wurde er auf der Flucht vor der Wehrmacht in einem Wald südlich von Grenoble tot aufgefunden. Wahrscheinlich, aber nicht belegt, ist seine Ermordung im Auftrag Stalins, mit dem er Mitte der 1930er Jahre gebrochen hatte.
Dr. habil. Bernhard H. Bayerlein ist u. a. Redakteur des „Internationalen Willi Münzenberg Forums“ in Berlin und Mitherausgeber von „Globale Räume für radikale transnationale Solidarität. Beiträge zum Ersten Internationalen Willi Münzenberg-Kongress 2015 in Berlin“.