Erinnerungsort Topf & Söhne und Spirit of Football setzen Kooperation bei Bildungsprojekten fort

08.08.2018 13:58

Verständnisorientierte Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus trifft auf FairPlay-Fußball: Seit drei Jahren bringen der Erinnerungsort Topf & Söhne als außerschulischer Lernort und Spirit of Football als Fußball- und Bildungsverein ihre unterschiedlichen Kompetenzen zusammen. Gemeinsam bieten sie das mehrtägige Projekt „Was geht mich das an? Geschichte im Dialog – eine interkulturelle Begegnung“ sowie den Projekttag „Fairplay?! Damals, heute, auf dem Platz und im Alltag“ an. Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit und ohne Fluchtgeschichten sprechen in diesen Projekten über das Schicksal deutscher Juden, sensibilisieren für Vorurteile und regen die Verständigung über ein faires Miteinander an.

Frauen und Männer stehen vor der Eingangstür des Erinnerungsortes
Foto: Die Teilnehmer der interkulturellen Projekte am Erinnerungsort Topf & Söhne mit Spirit of Football Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/Topf & Söhne

Diesen innovativen Formaten in der außerschulischen Bildungsarbeit kommt gerade in Zeiten der Verrohung der gesellschaftlichen Debatten eine besondere Bedeutung zu. „Die Geschichte des Nationalsozialismus zeigt, dass die Vernichtung von Menschen mit ihrer Entwertung beginnt.“, sagt Dr. Annegret Schüle, Kuratorin des Erinnerungsortes. Andrew Aris, Präsident von Spirit of Football e.V., ergänzt: „Gemeinsam können wir Erkenntnisse aus der deutschen Geschichte ziehen, um uns heute nicht durch Vorurteile, Neid und Angst trennen zu lassen.”

Wie Geschichtsvermittlung zur Shoah als interkulturelle Begegnung auf Augenhöhe gestaltet werden kann, beschäftigte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am 3. und 4. August zusammenkamen, um sich auf die Projekttage zwischen August und Dezember vorzubereiten. Dabei standen auch im Team faires Miteinander und die Verständigung über die unterschiedlichen Perspektiven im Vordergrund: Deutlich wurde, dass eigene Erfahrungen der Flucht vor Krieg und Verfolgung auch im Zugang zur Shoah eine Rolle spielen und diese Sicht auf Geschichte wichtig ist in einem Einwanderungsland wie Deutschland.

Ermöglicht werden die beiden Bildungsangebote durch die finanzielle Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung und des Lokalen Aktionsplans gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt & Partnerschaft für Demokratie. Beide Projektformate sind für interessierte Gruppen ab sofort buchbar und werden bis zum Jahresende regelmäßig durchgeführt.

Kontakt

Spirit of Football e.V. , Andrew Aris, 0361 78023449 oder
Erinnerungsort Topf & Söhne, Volker Land, 0361 655-1682