Verbrechen und Verantwortung. Erinnern für das 21. Jahrhundert – 25 Jugendliche aus der Ukraine, Polen und Deutschland trafen sich für eine Woche in Oświęcim
Gemeinsam setzten sich die jungen Menschen zunächst mit den unterschiedlichen Narrativen ihrer Herkunftsländer über den Nationalsozialismus auseinander.
Dann begaben sie sich auf historische Spurensuche in der Gedenkstätte Auschwitz und in der Wanderausstellung "Industrie und Holocaust: Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz", die in der Wäschereibaracke im ehemaligen Stammlager gezeigt wird. Dabei lag einer der Schwerpunkte auf der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Firma Topf & Söhne und der Frage, warum die Verantwortlichen trotz Wissen um die Umstände in den Lagern die Vernichtungstechnik für die SS perfektionierten. Im Archiv konnten die Jugendlichen in historischen Dokumenten zur Lagergeschichte blättern und sich in der Kunstausstellung der Perspektive der Überlebenden anhand von Gemälden und Skulpturen annähern.
Neben der geschichtlichen Auseinandersetzung war der gemeinsame Austausch über die Kultur in den jeweiligen Ländern, musikalische Vorlieben sowie das Lernen einiger polnischer, ukrainischer und deutscher Vokabeln ein wichtiger Aspekt der Begegnung.
Ein besonderes Geschenk für die Gruppe war ein Treffen mit der Auschwitz-Überlebenden Zofia Posmysz, die den jungen Menschen aus ihrem Leben berichtete.
Ihre Eindrücke, Gedanken und vor allem die Konsequenzen, die sie aus der Beschäftigung mit der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft ziehen, haben die Jugendlichen in Videoclips zusammengefasst. Diese werden demnächst im Webdialog auf dieser Website veröffentlicht.
Die trinationale Jugendbegegnung wurde von der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim und dem Erinnerungsort Topf & Söhne gemeinsam organisiert.
Finanzielle Unterstützung erhielten die Kooperationspartner vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, dem Förderverein für die Internationale Jugendbegegnungsstätte und der Lagergemeinschaft Auschwitz e.V.