Buchvortrag über frühe Zeugnisse der Shoah im Erinnerungsort Topf & Söhne
Einmalige Dokumente des Holocaust, ebenso authentisch wie ergreifend
Schon im Sommer 1944 fanden sich Überlebende der Ghettos und Lager auf polnischem Boden in Lublin zur Zentralen Jüdischen Historischen Kommission zusammen. Sie begaben sich auf Spurensuche des Judenmords, sicherten Beweise für den Untergang der Ghettos in Warschau, Białystok und Wilna, für die Vernichtung der jüdischen Stetl, das Geschehen in den Vernichtungslagern Bełżec, Sobibór und Treblinka. In 39 Büchern und Broschüren dokumentierten die jüdischen Historiker die Berichte der Überlebenden in polnischer und jiddischer Sprache.
Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker und ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, hat nun gemeinsam mit Frank Beer und Barbara Distel zum ersten Mal eine Auswahl von zwölf Texten in deutscher Sprache veröffentlicht. Die Berichte dieser Zeitzeugen der frühen Stunde sind einmalige Dokumente des Holocaust, ebenso authentisch wie ergreifend.
Der Vortrag findet im Rahmen der Wanderausstellung „Deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz“ der Gedenkstätte Auschwitz statt, die im Erinnerungsort noch bis 31. Januar 2017 besucht werden kann. Sie zeigt mit zahlreichen Dokumenten und Abbildungen den Lagerkomplex Auschwitz als Ort eines Menschheitsverbrechens. Fotos geben den Opfern ein Gesicht, Zeichnungen von Häftlingen beschreiben den Lageralltag.
Ausstellung wie Buchvorstellung verstehen sich als einen Beitrag zu einem deutsch-polnischen Dialog der Erinnerung und Mahnung.
Der Eintritt ist frei.