Zwei Wanderausstellungen des Erinnerungsortes Topf & Söhne machen Station in Erfurt
Hatte die Ausstellung bei ihrer Erstrepräsentation im Erinnerungsort 2012 mit ihrer berührenden Botschaft von Éva Pusztai, Esther Bejarano und anderen Überlebenden der nationalsozialistischen Vernichtung bereits ein großes Echo, so sind nun mit Wolfgang Nossen, dem langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde, und der Prager Jüdin Michaela Vidláková zwei weitere Porträts hinzugekommen. Damit erzählt die Ausstellung von sieben Überlebenden und ihren Angehörigen, von der Verfolgung, dem Widerstand und der Rettung. Eigens für die Ausstellung geführte Filminterviews und Fotografien berichten von der Kindheit, den Lagererfahrungen und dem Schicksal der Familien. In der Ausstellung formulieren die Überlebenden ihr Vermächtnis an die nachfolgenden Generationen. Die Ausstellung ist vom 1. bis 10. September immer eine Stunde vor den Abendveranstaltungen im Heizwerk kostenfrei zugänglich. Die 91-jährige Esther Bejarano kommt persönlich zu Achava nach Erfurt und wird am 2. September um 21 Uhr gemeinsam mit der Microphone Mafia (Hip Hop) ein Konzert geben.
Zu seinem 60. Jubiläum, das das Erfurter Sportgymnasium am 2. September begeht, möchte es auch an die Sportler erinnern, die aufgrund ihrer jüdischen Religion oder Herkunft verfolgt wurden. Deshalb zeigt die Schule gemeinsam mit dem Landessportbund Thüringen e. V. die Ausstellung "Juden, Fußball und Nationalsozialismus in Thüringen", die seit ihrer Eröffnung im Erinnerungsort 2015 nun in Thüringen dorthin reist, wo Menschen Sport lieben, ihn selbst betreiben und sich mit seiner Geschichte auseinandersetzen wollen. Das Pierre-de-Coubertin-Gymnasium ist die vierte Wanderstation in Thüringen nach dem Dreyse-Haus in Sömmerda sowie den Fanprojekten in Erfurt und Jena. Die Ausstellung wird bis 22. Dezember in der Schulaula gezeigt und ist von Montag bis Freitag nach telefonischer Absprache unter Telefon 0361 3481421 kostenfrei zu besichtigen.