Filmvorführung und Zeitzeugen-Gespräch
Das Schicksal der jüdischen Familie Cohn aus Erfurt
Der 1899 geborene Max Cohn gehörte dem Reichsbanner an, einer überparteilichen, demokratischen Wehrorganisation, die die Weimarer Republik – leider vergebens – gegen die Nazis zu verteidigen suchte. Von Beruf Flugzeugmechaniker, wohnte er mit seiner Familie zuerst in Erfurt in der Torgauer Straße 1, bis er im Juli 1942 in ein „Ghettohaus“ in der Johannesstraße 98/99 eingewiesen wurde. Nach Gestapo-Haft wurde er in die Konzentrationslager Buchenwald und Auschwitz deportiert. Seine Spuren verlieren sich in der Endphase des KZ-Systems. Seine Kinder Helmut und Rosemarie kamen in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen ums Leben. Nur sein 1932 geborener Sohn Alfred Cohn überlebte Theresienstadt.
Auf Initiative der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen bildete sich in Erfurt ein Initiativkreis „Erfurter GeDenken“, um im Stadtraum Erinnerungszeichen für die während des Nationalsozialismus wegen ihrer Herkunft und wegen ihres Glaubens verfolgten, deportierten und ermordeten Erfurter Juden zu schaffen. Auch an Max Cohn und seine Familie soll erinnert werden.
Wir freuen uns, dass es gelungen ist, zu Alfred Cohn Kontakt aufzunehmen. Er hat einen Dokumentarfilm (ca. 70 Minuten) über das Schicksal seiner Familie gemacht, der bisher nur im Kontext der Deutsch-Israelischen Geschichte gezeigt wurde. Alfred Cohn wird auf Einladung der Landeszentrale für Politische Bildung nach Erfurt kommen, um den Film erstmals auch hier zu zeigen und als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen.
Dienstag, den 27. September
ab 17 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne –Die Ofenbauer von Auschwitz
Für diese Veranstaltung ist ausnahmsweise eine Voranmeldung nötig. Bitte teilen Sie der Landeszentrale für Politische Bildung mit, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten.