Gesichter einer Stadt. Das nationalsozialistische Erfurt
Fotoausstellung
Im beabsichtigten Kontrast zum Gedenken und zur Erinnerung an das Schicksal der Überlebenden und ihrer Familien durch die Sonderausstellung "Un-er-setz-bar. Begegnung mit Überlebenden" zeigt der Erinnerungsort seine Fotoausstellung "Gesichter einer Stadt". Die historischen Aufnahmen zeigen bekannte Straßen und Plätze Erfurts wie den Bahnhof, den Anger, die Schlösserstraße, das Rathaus und den Domplatz - beflaggt mit Hakenkreuzfahnen und belebt mit festlich gekleideten Erfurter Bürgern, Wehrmachtssoldaten und fröhlichen Kindern, die marschierende SA-Truppen begleiten. Unzählig sind die begeisterten Menschen, die sich ins Steigerwald-Stadion aufmachten, um Adolf Hitler bei seinem Besuch in Erfurt am 18. Juni 1933 zu hören.
Zu sehen sind viele Erfurterinnen und Erfurter, die sich ohne Zwang und freudig an Großinszenierungen der "Volkgemeinschaft" beteiligen. Der Betrachter sieht die Fotos aus dem Stadtarchiv auf Metallbänder aufgereiht, kommentarlos. Ihre Anordnung im Raum verweist zur Stadt und damit zur nationalsozialistischen Gesellschaft der Mitwisser und Mittäter.