Wie aus Nachbarn Verfolgte und Mittäter wurden

Dauer: 5 Stunden, Seminar zur jüdischen Familie Feiner und dem Familienunternehmen Topf & Söhne, geeignet für Jugendliche ab der 8. Klasse und Erwachsene

Foto: © Familie Ziv

Informationen

Die Familien Feiner und Topf waren fast Nachbarn: Joseph und Adele Feiner wohnten mit ihren zwei Töchtern in der Kruppstr. 11 (heute Klausener Straße), Ernst Wolfgang und Erika Topf mit Tochter und Sohn in der Daberstedter Straße 17 a (heute Schillerstraße). Wie war es möglich, dass Joseph und Adele Feiner im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden – und Ernst Wolfgang Topf als Mitinhaber von J. A. Topf & Söhne mit technischen Anlagen bei der Vernichtung der Jüdinnen und Juden half, obwohl er selbst kein Antisemit war?

Im Seminar wird die Auseinandersetzung mit der Sonderausstellung „Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner“ und der Dauerausstellung „Techniker der 'Endlösung'. Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz“ kombiniert. Ausgehend vom Schicksal der Familie Feiner erforschen die Teilnehmenden, wie Menschen aus einer Stadt zu Opfern oder zu Mittätern wurden. Adele und Josef Feiner hatten keine Chance, dem mörderischen Antisemitismus zu entkommen. Ernst Wolfgang Topf, sein Bruder Ludwig Topf und die Ingenieure des Familienunternehmens J. A. Topf & Söhne hatten dagegen die Möglichkeit, die Geschäftspartnerschaft mit der SS gar nicht erst zu beginnen oder wieder zu beenden. Doch sie entschieden sich bewusst anders und gingen sogar soweit, durch Leichenverbrennungsöfen und Lüftungstechnik für die Gaskammern den industriellen Massenmord in den großen Krematorien im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu ermöglichen.

Anmeldung von Gruppen

Das Tagesseminar kann während der Laufzeit der Sonderausstellung gebucht werden. Gruppen werden gebeten, sich anzumelden.

Eintritt und pädagogische Betreuung sind kostenfrei. Über Spenden für unsere Bildungs- und Vermittlungsarbeit freuen wir uns sehr.

Eine Anmeldung für Gruppen ist unbedingt erforderlich. Um die angebotenen Programme auf den Kenntnisstand der Teilnehmenden, das Alter und die Gruppengröße abzustimmen, möchten wir Sie bitten, die detaillierte inhaltliche Programmgestaltung telefonisch mit unserem Bildungsteam abzusprechen. Interessierte Lehrkräfte erhalten auf Anfrage Hinweise, wie das Seminar in den (fächerübergreifenden) Unterricht eingebunden werden kann.

Hygienekonzept für Seminare

Bitte beachten Sie bei einem Besuch des Erinnerungsortes die aktuell geltenden Hygieneregeln.