Die Zerstörung einer jüdischen Familie in Erfurt

Über tausend Jüdinnen und Juden lebten in Erfurt, als die Nationalsozialisten im Januar 1933 an die Macht kamen, darunter die Eltern Adele und Joseph Feiner mit ihren Töchtern Charlotte und Marion.

„Ich war 6 Jahre alt, als wir nach Erfurt zogen. […] Es ging uns sehr gut. Lotte und ich wuchsen heran und in dem Alter, wo man aufhört, Kind zu sein, kam Hitler und mit ihm Zerstörung, Not und Elend.“ Das schrieb Marion, die sich nach ihrer Auswanderung nach Palästina Miriam nannte, im September 1939 in ihr Tagebuch.

Was bedeutete Ausgrenzung und Entrechtung für eine junge Jüdin? Im Seminar recherchieren die Jugendlichen selbst Miriams Geschichte im Tagebuch, das in der Ausstellung digital zugänglich ist. Ihm vertraute sie an, wie ihr jüdischer Freundeskreis, ihre zionistische Jugendgruppe und ihre Freude an Sport und Kultur ihr halfen, sich zu behaupten und sich vor der Verfolgung zu retten. Sie und ihre Schwester Lotte wanderten mit der Jugendalijah ins britische Mandatsgebiet Palästina ein, ihren Eltern wurde dies verwehrt. Sie wurden nach Polen abgeschoben und dort von den Nationalsozialisten ermordet.

Exemplarisch setzt sich das Seminar damit auseinander, welche zerstörerischen Folgen der mörderische Antisemitismus für das Leben einer jungen Erfurterin und ihrer Familie hatte und sensibilisiert damit für die Gefahren des Antisemitismus heute.

Das Tagesseminar kann während der Laufzeit der Sonderausstellung gebucht werden. Gruppen werden gebeten, sich anzumelden.

Eintritt und pädagogische Betreuung sind kostenfrei. Über Spenden für unsere Bildungs- und Vermittlungsarbeit freuen wir uns sehr.

Eine Anmeldung für Gruppen ist unbedingt erforderlich. Um die angebotenen Programme auf den Kenntnisstand der Teilnehmenden, das Alter und die Gruppengröße abzustimmen, möchten wir Sie bitten, die detaillierte inhaltliche Programmgestaltung telefonisch mit unserem Bildungsteam abzusprechen. Interessierte Lehrkräfte erhalten auf Anfrage Hinweise, wie das Seminar in den (fächerübergreifenden) Unterricht eingebunden werden kann.

Bitte beachten Sie bei einem Besuch des Erinnerungsortes die aktuell geltenden Hygieneregeln.