"21.08.40 … Nach außerhalb verlegt.": "Euthanasie"-Verbrechen im Nationalsozialismus

Im Zentrum des Online-Seminars zur Sonderausstellung "Wohin bringt ihr uns? 'Euthanasie'-Verbrechen im Nationalsozialismus" steht das biografische Arbeiten. Die Geschichte des Erfurter Jugendlichen Willi Kirmes veranschaulicht die Vorgeschichte, den Ablauf und die Verschleierung des Mordens im Zuge der "Aktion T4". Der Blick auf die Vorgeschichte in der Weimarer Republik und die Nachkriegsgeschichte zeigt, dass Ideen von "lebenswertem" und "lebensunwertem" Leben nicht von den Nationalsozialisten erfunden wurden und nach 1945 nicht aus der Gesellschaft verschwanden. Gleichzeitig wird eine Diskussion über die juristische Verfolgung der Täterinnen und Täter auf der einen Seite und den Kampf der Opfer bzw. ihrer Angehörigen um Anerkennung auf der anderen Seite angeregt.

Das Seminar ist dialogisch angelegt und lebt von der Diskussion in der Gruppe. Die Gruppe erarbeitet die Inhalte gemeinsam. Die quellenkritische Beschäftigung mit Originaldokumenten stärkt die historisch-kritische Urteilsfähigkeit der Teilnehmenden.

Das Seminar arbeitet auf einen Gegenwartstransfer hin und sensibilisiert für Vorurteile gegen Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen.

Das Online-Seminar wird über ein Videokonferenztool durchgeführt. Um einen Austausch auch im digitalen Raum zu ermöglichen, sollte die Gruppengröße bei 15 Personen liegen. Für die Teilnahme wird ein internetfähiges Endgerät mit Kamera und Mikrofon benötigt.