Wessen Erfolge zählen?
Die Biografie von Julius Hirsch regt zum Nachdenken darüber an, warum Menschen die Anerkennung verweigert wird und wie vorauseilender Gehorsam und Opportunismus Ausgrenzung befördern. Die Teilnehmer/-innen setzen sich mit den Dimensionen und Mechanismen antisemitischer Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus und deren Auswirkungen auf den Alltag auseinander. Ausgehend davon diskutieren sie individuelle Handlungsspielräume und die Verantwortung jeder einzelnen Person für die Konsequenzen ihres Handelns.
Julius Hirsch, geboren 1892, galt als einer der besten Stürmer seiner Zeit und war neben seinen fußballerischen Erfolgen Familienvater, Kaufmann und Teilhaber eines Familienbetriebs. Er spielte in der Fußballnationalmannschaft und gewann mit zwei Teams die Deutsche Meisterschaft. Die antisemitische Politik im Nationalsozialismus nahm Julius Hirsch Schritt für Schritt alles, was ihn als Menschen ausmachte. Er durfte nicht mehr Fußball spielen, seinen Beruf nicht mehr ausüben und er musste sich von seiner nichtjüdischen Frau und den Kindern trennen. 1943 wurde Julius Hirsch nach Auschwitz-Birkenau verschleppt und ermordet. Begleitet von drei Teamer/-innen diskutieren die Teilnehmer/-innen in Kleingruppen, erarbeiten historische Dokumente und beziehen zu historischen und aktuellen Fragen Stellung. Das Seminar arbeitet mit partizipativen Methoden und auflockernden Übungen und ermöglicht ein Gespräch auf Augenhöhe.
Das Online-Seminar ist entstanden im Rahmen des Projektes Mit Erinnerung Demokratie und Vielfalt stärken, ein von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördertes Modellprojekt zum Thema Migration – Integration – Teilhabe.
Das Online-Seminar wird über ein Videokonferenztool durchgeführt. Um einen Austausch auch im digitalen Raum zu ermöglichen, sollte die Gruppengröße bei 15 Personen liegen. Für die Teilnahme wird ein internetfähiges Endgerät mit Kamera und Mikrofon benötigt.