Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung
Nach der Befreiung im Jahr 1945 finden sich die wenigen Überlebenden am Rande des Abgrunds wieder: Sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden ermordet. Die Lebenswelten und das kulturelle Umfeld der Überlebenden waren zerstört. In dieser Situation fühlten sich die Angehörigen der ersten Generation der Holocaustforschung zum Handeln aufgerufen. Sie fragten sich, wie sie der Ermordeten gedenken können. Gibt es einen angemessenen Weg, um an die ungezählten Toten und die ausgelöschten Gemeinschaften zu erinnern, ihnen ihre Namen und ihre Würde wiederzugeben? Sie waren bemüht, ein eigenes Bild des Holocaust zu zeichnen, das nicht von der Perspektive derjenigen geprägt ist, die die Verbrechen begangen haben. Sie wollten Beweismaterial für spätere juristische Verfahren sammeln und das Andenken an die zahllosen Toten und die vernichtete jüdische Kultur bewahren.
Die Führung durch die der ersten Generation der Holocaustforschung gewidmeten Ausstellung Verfolgen und Aufklären stellt ausgewählte Protagonistinnen und Protagonisten vor. Sie macht ihre Errungenschaften für Wissenschaft, Erinnerungskultur und Strafverfolgung sichtbar und zeigt die Widerstände auf, gegen die sie zu kämpfen hatten. Die Bedeutung und das Vermächtnis der ersten Generation der Holocaustforschung wird angesichts aktuell zunehmender Tendenzen der Verharmlosung und Leugnung der nationalsozialistischen Verbrechen reflektiert.
Eintritt und Führung sind kostenfrei. Über Spenden für unsere Bildungs- und Vermittlungsarbeit freuen wir uns sehr.
Eine Anmeldung ist erforderlich.